GERDA

GEobased Runoff, Erosion, and Drainage Assesment for Germany

Laufzeit: 2012 - 2016
Fördermittelgeber: Umweltbundesamt (UBA)
Zielstellung
Im diesem vom UBA finanzierten Projekt wurde das Konzept GERDA (GEobased Runoff, Erosion, and Drainage risk Assessment for Germany) entwickelt, mit dem zukünftig im Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln (PSM) in Deutschland die Exposition von Oberflächengewässern durch Wirkstoff-Einträge über Runoff und Erosion, Drainage, Abdrift und atmosphärischen Transport bewertet werden kann. Das Projekt wurde in einem Konsortium aus Uni Gießen (Projektleitung), dem Fraunhofer-IME in Schmallenberg, FOOTWAYS S.A. Orleans, der RWTH Aachen und der RLP AgroScience bearbeitet (Projektabschluss in 2016).
Hintergrund
Zentrales Element in GERDA bildet die statistisch fundierte, Perzentil-basierte Auswahl der Boden-Klima-Szenarien, mit denen mittels der Modelle PRZM und MACRO (als Bestandteil von GERDA) die Expositionsabschätzung für einen Wirkstoff im Rahmen der Zulassungsprüfung durchgeführt wird.
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Abb. 1: Verteilung von berechneten zwölf Klimaclustern in
Deutschland nach Hauptkomponentenanalyse (PCA) und anschließender
Clusteranalyse unter Berücksichtigung von 19 Klimavariablen
Ergebnisse
Die mit GERDA ermittelten PECs (Predicted Environmental Concentrations) liegen für verschiedene Wirkstoffe im Bereich des 83. bis 93. Perzentils, bezogen auf die räumlich-zeitliche Grundgesamtheit der rd. 132.000 km² potenziellen PSM-Applikationsfläche in Deutschland und der Wetterzeitreihe 1982–2011. Zur Anwendung im Zulassungsverfahren wurde das Softwaretool GERDA v.1 entwickelt. Vergleichsrechnungen für 13 Beispielsubstanzen mit GERDA und dem derzeit verwendeten Modell Exposit zeigen die bedeutende Relevanz der Eintragspafde Runoff und Erosion im Vergleich zu Spraydrift und Drainage. Die Expositionsabschätzung für Oberflächengewässer in Deutschland mit GERDA führt häufig zu strengeren Risikomanagementmaßnahmen im Vergleich zum derzeit verwendeten Modell EXPOSIT. Der Bericht umfasst weiterhin die methodischen Grundlagen der Entwicklung von Boden-Klima-Szenarien spezifisch für Deutschland, eine Schwachstellenanalyse des FOCUS-Ansatzes zur Expositionsabschätzung sowie die Analyse des Modells VFSMOD als Option zur Risikominderung durch Filterstreifen im Zulassungsverfahren.
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Abb. 2: Main Screen im Softwaretool GERDA v.1.0 (links)
und Bearbeiten eines GERDA-Projektes (rechts)
Abschlussbericht beim UBA
Ansprechpartner
Djamal Guerniche
Telefon: 06321 / 671 550
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