Das Konzept der
Eh da - Flächen
Zielstellung
Das Konzept der Eh da-Flächen ist ein freiwilliger Ansatz für Kommunen zur standortspezifischen und vernetzenden Aufwertung von Eh da-Flächen zur Förderung der Artenvielfalt in Agrarlandschaften und Siedlungsbereichen. Die Flächen können geodatenbasiert erfasst, dann gezielt begangen und spezifisch beplant werden, um u.a. vernetzende und kombinierte Lebensräume für Insekten (z.B. Bienen) zu fördern oder schaffen.
Hintergrund
Einerseits ist die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft rückläufig, andererseits nimmt die Versiegelung von Flächen zu. Demzufolge sollten auch vorhandene (Eh da-)Flächen zur Förderung der Artenvielfalt herangezogen werden. Je nach Landschaftsstruktur liegen die Eh da-Flächenanteile bei 2-6% je Landschaft bzw. Gemarkung (vgl. z.B. Deubert et al. 2016). Eh da-Flächen sind Offenlandflächen, die sowieso vorhanden sind und weder einer landwirtschaftlichen Nutzung noch einer naturschutzfachlichen Pflege unterliegen. Es sind verfügbare Flächenressourcen i.d.R. in öffentlicher Hand, die sich aufgrund ihrer netzadrigen Verteilung und des monotonen Ausgangszustands (häufige Gräserdominanz) zur vernetzenden Aufwertung eignen.
Auszeichnungen
2018 und 2020 wurde das Eh da-Konzept von der UN-Dekade biologische Vielfalt ausgezeichnet.
Abbildung 1: Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt
durch die damalige Umweltministerin Höfken am 28.11.2018
durch die damalige Umweltministerin Höfken am 28.11.2018
Projekte
- 2012-2014 Potenzialstudie
DEUBERT, M.; ULLRICH, K.; TRAPP, M. (2014): Eh da-Flächen in Agrarlandschaften. Studie zur Erfassung und Bewertung quantitativer und qualitativer Flächenpotenziale.
- seit 2015: bundesweite Begleitung von über 50 Kommunen (darunter über 30 Ortsgemeinden, 10 Städte, 5 Verbandsgemeinden), 2 Landkreise und 1 Naturpark
- 2023-2025: „PlanED“-Projekt, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Links
Webseite des Projektes
Wiki auf Hortipendium.de
DBU-Projekt „PlanED“
Betreute Abschlussarbeiten
- KÜNAST, R. (2017): Entomologische Diversität auf Eh da-Flächen. Bachelorarbeit, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- CARLSEN, H.-M. (2022): Analyse des naturschutzfachlichen Potenzials von „Eh da-Flächen“ der Stadt Selm anhand ihrer Vegetation sowie ausgewählter Landschaftsstrukturmaße und deren Bedeutung für den Biotopverbund zwischen Schutzgebietsflächen. Masterarbeit, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Wesentliche Publikationen
- DEUBERT, M.; TRAPP, M.; KROHN, K.; ULLRICH, K.; BOLZ, H.; KÜNAST, R.; KÜNAST, C. (2016): Das Konzept der Eh da-Flächen: Ein Weg zu mehr biologischer Vielfalt in Agrarlandschaften und im Siedlungsbereich. In: Naturschutz und Landschaftsplanung 48 (7), 2016, 209-217.
- KÜNAST, C.; DEUBERT, M.; KÜNAST, R.; TRAPP, M. (2019): Die Eh da-Initiative. Mehr Platz für biologische Vielfalt in Kulturlandschaften. In: Biologie in Unserer Zeit 48, 1/2019, 28-38.
- KÜNAST, C. (2023): Eh da-Flächen - Mehr Lebensräume für Insekten. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München.
Abbildung 2: Aufgewertete Eh da-Fläche in Neustadt/Wstr.: Mehrjähriger Blühstreifen, Staffelmahd, Gabionenbänke als Nistmöglichkeiten, Infotafel, Foto: G.Karsch, 05.06.2018
Abbildung 3: Maßnahmenplan für eine Eh da-Fläche in Bornheim (Pfalz)
Ansprechpartner
Mark Deubert
Telefon: 06321 / 671 430