VitiMikroKlim

Laufzeit: 01/2022 – 12/2023
Raumzeitlich hochauflösende Erfassung mikroklimatischer Parameter im Weinbau zur Optimierung von Prognosemodellen und betriebswirtschaftlichen Abläufen - am Beispiel von rheinland-pfälzischen Weingütern (Operationelle Gruppe).
Zielstellung
Ziel ist die Nutzung lokaler, auf begrenzte Zeit zur Mustererkennung im Weinberg verteilter Sensoren, sowie der Einsatz von geostatistischen Methoden und Machine Learnings, die Abbildung des Mikroklimas zu verbessern. Dabei werden raumzeitlich interpretationsfähige Daten erhoben, welche durch Integration zusätzlicher Informationen (Geländemodelle, etc.) zum Ausbau des Messnetzes der Agrarmeteorologie RLP im Mikro-Klima-Bereich dienen, und damit ebenfalls in weiterführende Prognosemodelle einfließen, welche dann auch über die Geobox-Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz angeboten werden.
Hintergrund
Der Klimawandel ist im rheinland-pfälzischen Weinbau bereits deutlich spürbar. Gemäß der Agrarministerkonferenz 2019 in Mainz wird die Wirtschaftskraft der landwirtschaftlichen Betriebe durch die Zunahme von Extremwetterereignissen und den daraus resultierenden Schäden deutlich geschmälert, weshalb die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu stärken ist. Diesbezüglich liefern derzeit genutzte Wetter-Prognosesysteme den rheinland-pfälzischen Winzern (und Landwirten) jedoch nur unzureichend ortsgenaue Daten, die in schlagspezifische Empfehlungen einfließen könnten.
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Abbildung 1: Aufbau des Netzwerks
Ergebnisse
2022 wurden im Weinbaugebiet „Pfalz“ vier Weinberge mit jeweils 9 LoRaWAN-Sensoren bestückt, um engmaschig in drei unterschiedlichen Höhen das Mikroklima (Lufttemperatur und -feuchte) zu erfassen. Im Weinbaugebiet „Mosel“ wurden im Vergleich drei Weinberge (auch Steillagen) mit insgesamt 24 Sensoren bestückt. Die (Live-)Daten der Sensoren werden über die Plattform „The Things Network“ gebündelt. Erste Auswertungen ergaben zu erwartende Unterschiede zwischen den Messwerten der unteren (Bodennähe) und oberen (Stickelende) Sensoren. Für eine genauere Analyse der Temperaturdaten erfolgte eine Auflösung nach Zeitintervallen, der Vergleich zu den naheliegenden Wetterstationen zeigte noch zu analysierende Differenzen.
Bei begleitenden Vegetations-Monitorings des DLR Rheinpfalz in den Weinbergen der Pfalz wurden u.a. die bedeutsamen Pilzkrankheiten Peronospora und Oidium. In zwei der vier Anlagen wurden im Fall der Infektion mit Oidium (Blätter) raumzeitliche Unterschiede zwischen den drei betrachteten Zonen entdeckt, die auf eine mikroklimatisch verursachte Entwicklung der Krankheit hinweisen könnten. In 2023 wird die Bonitur dieser zwei Krankheiten fortgesetzt, um die Daten mit den Messdaten der installierten Sensoren in Bezug setzen zu können.l
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Abbildung 2: Verteilungsmuster der Sensormesswerte der RH für den Standort Bad Dürkheim für ausgewählte Monate
Projektseitel beim Netzwerk Ländlicher Raum


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Ansprechpartner
Matthias Trapp
Telefon: 06321 / 671 426
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