Laufzeit: 2016 bis voraussichtlich 2026

Das Ziel des Projekts „Biodiversität und Landwirtschaft Südpfalz“, gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) Rheinland-Pfalz, ist die Förderung der Biodiversität in der intensiv genutzten Agrarlandschaft. Die zentrale Greening-Maßnahme zur Förderung der Artenvielfalt auf agraren Flächen ist die Ausweisung von Ökologischen Vorrangflächen (ÖVf) auf 5 % der Gesamtfläche. Eine besonders wertvolle Option von ÖVf stellt die Anlage von Blühstreifen auf Ackerflächen dar, die im Vergleich mit anderen Maßnahmen mit am rentabelsten prämiert wird. Die RLP AgroScience GmbH unterstützt die Landwirte dabei, dieses gesetzlich festgelegte Ziel durch die digitale Erfassung der Blühflächen und deren georeferenzierter Dokumentation zu erreichen. Im Laufe des Projekts kamen aufgrund der hohen Nachfrage als sekundäre Ziele die Beratung der Landwirte bezüglich der Maßnahmen und die Beratung zur Vernetzung der Maßnahmen hinzu.

Hintergrund

In Deutschland wird rund 52 % der Gesamtfläche landwirtschaftlich genutzt. Somit hat die Landwirtschaft einen enormen Einfluss auf die Biodiversität. In konventionell ackerbaulich genutzten Landschaften gibt es nur wenige verfügbare Freiflächen zur Ansiedlung von Flora und Fauna. Diese befinden sich häufig in einem ungünstigen Biotopzustand und meistens fehlt es auch an deren funktionaler Vernetzung. In Anbetracht des fortschreitenden Verlusts von wildlebenden Arten ist es dringend geboten, die Schutzmaßnahmen umzusetzen und weiter zu optimieren. Dies gilt ganz besonders für ackerbaulich intensiv genutzte Gebiete, in denen die Artenvielfalt in den letzten Jahrzehnten auffallend rückläufig ist.

Durch die RLP AgroScience werden seit 2018 im Rahmen der Bonitur der Blühflächen Vegetationsaufnahmen durchgeführt. Anhand dieser Aufnahmen werden Aussagen über Unterschiede bzw. Veränderungen auf den Projektflächen zu verschiedenen Zeitpunkten getroffen.

Der Ausgangswert der Blühflächen im Jahr 2018 lag bei 43,7 ha, 2019 betrug die Fläche 64,3 ha, 2020 109,1 ha, die Fläche wuchs bis 2021 auf 128,2 ha heran und fiel in 2022 auf 124,2 ha zurück.

In diesem Projekt stellt die Schlagkartei ein nützliches Werkzeug dar, um die Entwicklung der der Blühflächen über die Jahre zu beobachten. Im Rahmen des Projektes fand ein faunistische Monitoring durch externe Experten statt. Dabei wurde festgestellt, dass sich die Maßnahmen positiv auf die Diversität bestimmter Zielgruppen auswirkten.